Ehrenamt und Sinnerfüllung

Verena Höpflinger und Patricia Pelz untersuchten im Seminar „Empirische Sinnforschung und ihre Anwendung“ das Thema „Ehrenamt und Sinnerfüllung“.

Fragestellungen:

  • Wie kommt es zu freiwilligen Engagement?
  • Wie hängt das freiwillige Engagement mit den Lebensbedeutungen, welche im LeBe (Fragebogen zu Lebensbedeutungen und Lebenssinn) zu finden sind, zusammen?
  • Empfinden die ehrenamtlich Engagierten ihre Arbeit als sinnstiftend?

In 3 Interviews stellten sie ihren Interviewpartnern folgende Fragen:

  1. Was ist Ihnen wichtig in ihrem Leben? Können Sie mir drei Aspekte nennen?
  2. Wie hängt das mit ihrer Tätigkeit zusammen?
  3. Wie sind Sie dazugekommen, ehrenamtlich tätig zu sein?
  4. Was waren/ sind Ihre Beweggründe, sich freiwillig zu engagieren?
  5. Erleben Sie ihre Aufgabe als sinnstiftend? was macht das aus?
  6. Hat sich durch Ihre Freiwilligenarbeit etwas an Ihrer Einstellung zum Leben, zu sich selbst oder zu anderen verändert?
  7. Hat sich generell in ihrem Leben etwas verändert dadurch?
  8. Haben Sie das Gefühl, ein Teil der Gesellschaft zu sein durch Ihr Engagement? inwiefern?
  9. Wenn ein Jugendlicher Sie fragen würde, warum er sich ehrenamtlich engagieren sollte, was würden Sie sagen?
  10. Welchen persönlichen Nutzen ziehen Sie aus ihrer Tätigkeit?

Hier ein 5-minütiger Ausschnitt eines Interviews:

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Die Seminargruppe interpretiert die Ergebnisse zusammenfassend:

„Alle drei Interviewpartner sind zwar aus unterschiedlichen Gründen zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gekommen, dennoch engagiert sich keiner aus bloßen Machtabsichten oder aufgrund von persönlicher Anerkennung. Für alle drei ist es wichtig, etwas „Sinnvolles“ (i. S. von Prosozialem für die Gemeinschaft) für das Gemeinwohl zu tun. Damit wird auch die Sinnquelle Generativität (Sinn durch Tun oder Erschaffen von Dingen mit bleibendem Wert), also für die Nachwelt, wie es bei Interviewpartner B ganz deutlich wurde, wichtig.

Interessant empfanden wir, dass Religiosität, i.S. von altruistischer Nächstenliebe, in unserer Stichprobe keine große Rolle spielt. Vielmehr stehen Fürsorge und persönliche Weiterentwicklung i.S. von „egoistischer Motivation“ in unterschiedlicher Gewichtung im Vordergrund. Egoistische Motivation ist der wissenschaftliche Begriff und bezeichnet eine innere Motivation sich zu engagieren und schießt Motive der Persönlichen Weiterentwicklung und Kompetenzbereicherung ein.“

Hier geht es zur Präsentation

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