Richard T. Kinnier, Jerry L. Kernes, Nancy E. Tribbensee & Christina M. Van Puymbreck, 2003, „What Eminent People Had Said About The Meaning Of Life“, Journal of Humanistic Psychology 2003, 43, 105- 118
Wie denken und dachten eigentlich große, berühmte, bedeutende Menschen wie Albert Einstein, Muhamad Ali, Jenis Joplin, Bob Dylan und natürlich Mutter Theresa, Martin Luther King sowie Mohandas Ghandi über die Frage nach dem Sinn des Lebens??
195 bedeutende Menschen, darunter 144 Männer und 51 Frauen wurden von einem Team aus vier, auf diesem Gebiet bewanderten Psychologen, untersucht. Es wurden Leute vor dem 19. Jhd., aus dem ausgehenden 19. und z.T. noch lebende Menschen des 20. Jhd. für die Untersuchung herangezogen. Das Kriterium bei dieser Auswahl lag auf der Bekanntheit aber auch der Achtung und dem Respekt, dieser Personen in der Öffentlichkeit. Die vier Forscher haben aus Antworten noch lebenden Berühmtheiten, Aussagen von Personen- Experten und der Literatur, 238 Zitate exzerpiert, die sich auf das Sinnverstehen beziehen. Zehn folgende Kategorien fassen all dies zusammen. Lassen Sie sich überraschen wie vielfältig und doch einfach auch die großen Persönlichkeiten diese Frage für sich beantwortet haben. (Die angeführten Personen sind hier als Beispiele unter vielen anderen angeführt.)
Die meisten Aussagen ließen sich der Kategorie „Das Leben genießen, erfahren und erforschen. Den Augenblick genießen. Die Lebensreise.“ Unterordnen. Hierzu äußerten sich u.a. Janis Joplin, Thomas Jefferson, Sinclair Lewis und Eleanor Roosevelt. Janis Joplin ist für den Ausspruch bekannt: „You got to get it while you can“, im Sinne von: Mach es solange du kannst.
Die zweithäufigste Kategorie ist im Leben zu „zu lieben, zu helfen oder anderen zu dienen. Mitgefühl erleben oder zeigen.“ Dies hießen Leuten wie Albert Einstein, Mohandas Ghandi, Dalai Lama, Albert Schweitzer und Jean Jaques Rousseau gut. Einstein meinte z.B., dass nur ein Leben, das für andere gelebt wird, ein würdiges, wertvolles Leben ist. Viktor Frankl sagt, dass Liebe das ultimative Ziel ist, das der Mensch anpeilen kann. Die Erlösung/ Seelenheil des Menschen ist durch die Liebe und in der Liebe.
Eine weitere Einordnung ist unter der Annahme: „das Leben ist ein Mysterium“. Davon gingen u.a. Bob Dylan, Albert Einstein, Betty Friedan, Napoleon und Stephen Hawking aus. Der letztere äußerte sich in etwa so: Wenn wir eine Antwort finden würden, wieso wir und das Universum existiert, würden wir das Gedankengut Gottes durchschauen.
Weniger optimistisch sind Aussagen die sich der Kategorie „Das Leben ist Sinnlos“ zuschreiben lassen. Arthur Schopenhauer sagte einmal: „Es ist sinnlos, das wir geboren sind; es ist sinnlos, dass wir sterben“. Diese Gruppe schließt u.a. Sigmund Freud, Franz Kafka, Jean Paul Sartre und Bertrand Russel mit ein.
„Gott dienen oder ihn würdigen und/oder sich auf das nächste Leben vorbereiten“ haben Mohandas Ghandi, Martin Luther King, Mother Theresa und Dalai Lama, aber auch Muhammad Ali und Nelson Mandela, als Aufgabe für sich bestimmt.
„Das Leben ist ein Kampf.“ Dieser Ansicht war z.B. Charles Dickens.
„Im Leben einen Beitrag zu etwas machen, das viel großartiger ist, als wir selbst“, war das Ziel von Ralph Waldo Emerson, Benjamin Franklin, Margaret Mead und Richard Nixon. Emerson glaubte, dass unsere Aufgabe darin besteht, die Welt ein Stückchen besser zu hinterlassen. Horace Mann meinte, dass es eine Schande zu sterben sei, solange man noch keinen Kampf für die Menschlichkeit gewonnen hat.
Zwei Kategorien beziehen sich auf die eigene Entwicklung. „Das Streben nach Wahrheit, Weisheit, einer höheren Sinnesebene. Den eigenen Sinn finden.“ Obwohl sich hier nur wenige einreihen lassen sind es doch Leute wie Erich Fromm, Friedrich Nietzsche sowie auch damals Plato.
„Das Leben ist absurd oder es ist ein Witz“. Wen würden sie unter dieser Kategorie vermuten. Genau. Charlie Chaplin neben Bob Dylan, Lou Reed und Oskar Wilde. Chaplin beschrieb das Leben mal so: eine Tragödie von Nahem und eine Komödie aus der Entfernung.
Wir sehen hier, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens weiterhin die eines jeden einzelnen von uns bleibt. Vielleicht findet sich der eine oder andere von ihnen hier eine Anregung für sich. Obwohl das Leben manchmal unfair und gemein, absurd oder gar lächerlich ist, so sollten wir es doch als eine Chance wahrnehmen uns selbst und die Welt zu erleben. Nach Wahrheit, Weisheit und Liebe zu suchen. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass es im Leben eines jeden von uns einen Sinn gibt und, dass wir alle Teil eines größeren Ganzen sind.