Pollet, E. (2011). Sinnerfüllung im Beruf. Über den Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen, Sinnerfüllung, Arbeitsengagement und Wohlbefinden. Innsbruck: Unveröffentlichte Diplomarbeit.
Diplomarbeit von Edith Pollet
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit Sinnerfüllung im beruflichen Kontext. Ausgangspunkt des Forschungsinteresses war die Untersuchung von May, Gilson und Harter (2004), in der empirisch festgestellt wurde, dass Sinnerleben im Beruf einen starken Zusammenhang mit Arbeitsengagement aufweist. Vor allem aus Sicht der differentiellen Psychologie wird der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen berufliche Sinnerfüllung erlebt werden kann, und in welchem Zusammenhang diese Variable mit Arbeitsengagement und Wohlbefinden steht.
Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden in einer Stichprobe von 197 Personen, Arbeitsbelastungen, Arbeitsressourcen, verschiedene Persönlichkeitsmerkmale, Sinnerfüllung, Arbeitsengagement und Wohlbefinden erhoben.
Die Bedeutung von Sinnerfüllung für das Arbeitsengagement konnte bestätigt werden. Auch der vor allem von V. Frankl postulierte positive Einfluss von Sinnerfüllung auf das Wohlbefinden wird von den Ergebnissen unterstützt.
Die Resultate der Korrelations- und Regressionsberechnungen weisen darauf hin, dass Sinnerfüllung im Beruf sowie Arbeitsengagement sowohl durch Merkmale der Arbeitssituation als auch durch Persönlichkeitsmerkmale beeinflusst werden. Als personale Ressourcen für das Sinnerleben konnten vor allem die emotionale Stabilität, die soziale Verträglichkeit und die Selbstwirksamkeitserwartung identifiziert werden. Auch Hollands Theorie beruflicher Interessen konnte erfolgreich mit Sinnerfüllung und Arbeitsengagement in Verbindung gebracht werden.
Im Vorwort des Buches von Hänsel und Matzenauer (2009) ist zu lesen: „In Zeiten der globalisierten Wirtschaft wird zunehmend suggeriert, man könne froh sein, einen regulären Arbeitsplatz zu haben, nach Sinn zu fragen scheint da übertriebener Luxus.“
Aufgrund der dargestellten Bedeutung von Sinnerfüllung für das Wohlbefinden und das Arbeitsengagement relativiert sich dieser „Luxus“. Es ist nicht nur für den Mitarbeiter förderlich wenn er Sinnerfüllung im Beruf lebt, sondern aufgrund des Zusammenhangs mit Arbeitsengagement und Wohlbefinden, profitiert auch das Unternehmen davon.
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