Steger M. F., & Frazier P. (2005). Meaning in Life: One Link in the Chain from Religiousness to Well-Being. Journal of Counseling Psychology, Vol.52, No 4, 574-582.
Zusammengefasst von Simone Schmit:
Folgend handelt es sich um eine interessante Untersuchung bezüglich des Zusammenhanges zwischen Lebenssinn, Religion und Lebenszufriedenheit.
Lebenssinn, Religion, Wohlergehen; diese Schlüsselwörter des Artikels von Michael F. Steger und Patricia Frazier waren jene, die mich dazu antrieben diesen Artikel durchzulesen; mir erschien der Zusammenhang dieser Wörter so offensichtlich, dass mir die „wahre“ Verbindung zwischen ihnen bisweilen verdeckt blieb. Fragen wie: Ist der Lebenssinn das entscheidende Bindeglied zwischen Religion und Lebenszufriedenheit? Beeinflussen sich diese Komponenten? rücken in dem Artikel in den Vordergrund des Interesses. Die Ergebnisse von Steger und Frazier bejahen diese Frage und erläutern, dass religiöse Menschen mehr Sinnerfüllung erleben und dadurch eine positivere Sicht auf ihr eigenes Leben und sich selbst haben. Religion führt oftmals dazu, dass Menschen einen tieferen Lebenssinn entwickeln, was ein wichtiges Element für das Wohlbefinden eines Menschen darstellt.
Beispielsweise sind Menschen, die ethischen Minoritäten angehören, eher dazu bereit ihren Sinn des Lebens aus ihrer Religion abzuleiten, als Menschen, die einer Mehrheit angehören. Daraus lässt sich schließen, dass Menschen, die ihren Glauben stärker verinnerlicht haben – also sozusagen stärker glauben, religiöser sind – auch mehr dazu tendieren, einen Lebenssinn für sich zu entdecken. So steht der Lebenssinn in der Mitte, als Resultat des Glaubens und als Ausgangspunkt für das eigene Wohlbefinden.
Wesentlich ist hier die Erkenntnis, dass religiöse Menschen nur dann Wohlbefinden erleben, wenn sie Sinnerfüllung erfahren. So wäre es ein Trugschluss zu denken, dass alle religiösen Menschen über Lebenszufriedenheit verfügen; ohne Sinnerfüllung ist Religion kein selbstverständlicher Zugang zum persönlichem Wohlbefinden.